Jedes Prozess-Projekt startet mit einer Prozessanalyse.
Fragst auch Du Dich:
- Wie soll ich bei der Prozessanalyse vorgehen?
- Wie gestalte ich eine Prozessaufnahme?
- Wie detailliert sollte die Prozessdokumentation sein?
- Welche Prozessanalyse Tools sind empfehlenswert?
- Kann ich KI für die Analyse von Prozessen verwenden?
In diesem Artikel erhältst Du eine Orientierung, wie Du bei Deinem Vorhaben vorgehen kannst. Ich beginne mit einer Begriffsdefinition und gebe Dir einen Überblick über Vorgehensweise und Methoden bei der Prozessanalyse.
Was ist eine Prozessanalyse?
Wenn Du in Fachbüchern nachschaust, wirst Du feststellen: Prozessanalyse Definitionen gibt kaum. Die Schwerpunkte der Fachliteratur liegen eher auf dem Prozessmanagement und der Prozessoptimierung. Lediglich in Wikipedia fand ich eine gute Prozessanalyse-Definition:
„Prozessanalyse bezeichnet die systematische Untersuchung (Analyse) von Prozessen und die Zerlegung in ihre Einzelteile, um Verständnis für den Prozess zu erlangen und um Schwachstellen und Verbesserungspotentiale zu erkennen."
Ich möchte es die Definition der Prozessanalyse noch mehr auf den Punkt bringen und es so formulieren:
DEFINITION Prozessanalyse
In der Prozessanalyse werden die Prozesse sichtbar gemacht und bewertet.
Der Begriff Prozessanalyse steht für das Kennenlernen der eigenen Prozesse.
Sie kann immer mal wieder gemacht werden, um sich wieder ein aktuelles Bild der Abläufe zu verschaffen. Doch der Aufwand für diese Momentaufnahme, wie es gerade läuft, ist hoch.
Ein besseres Aufwand-Nutzen-Verhältnis erzielt Dein Unternehmen, wenn die Prozessanalyse der Auftakt zur Einführung eines Prozessmanagement-Systems ist. Ab dann werden durch das System die Prozesse laufend beobachet und die Dokumentation aktuell gehalten.
Was ist das Ergebnis der Prozessanalyse?
Nach Durchführung der Prozessanalyse weißt Du:
- welche Prozesse ihr habt,
- wie diese ablaufen und
- welche Optimierungspotentiale es gibt.
In der Prozessanalyse werden Prozessbeschreibungen erstellt. Doch nicht das Dokument ist wichtig, sondern das Verständnis 'wie es bei euch läuft'. Darauf solltest Du den Fokus legen.
Um die Prozesse zu verstehen und realistisch abzubilden, gehst Du am besten schrittweise vor:
Wie ist die Prozessanalyse Vorgehensweise?
Die Prozessanalyse hat je nach Bearbeitungsfortschritt unterschiedliche Schwerpunkte.
Ich arbeite nach diesem vom mir entwickelten Giersberg®-Modell, das aus diesen Phasen besteht:
1. Prozesse identifizieren
2. Prozesse bewerten und priorisieren
3. Prozesse aufnehmen
4. Prozesse einheitlich, korrekt und vollständig darstellen
Beginne hiermit
Eine Frage steht am Anfang von Prozessininitativen wie ein Wächter an der Tür zur Prozesswelt. Wenn Du diese Frage nicht präzise beantwortest, schickt der Wächter Dich in eine Scheinwelt. Doch das merkst Du erst, wenn Du schon eine Weile darin unterwegs warst.
Die Frage des Wächters lautet: Was ist ein Geschäftsprozess?
Klingt nicht so spektakulär, oder? Ist es aber, weil wir einen Geschäftsprozesse im Detail oder mit Blick über die Unternehmenslandschaft betrachten können. Gleichzeitig können wir auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf einen Prozess schauen. Fachleute fokussieren sich auf bestimmte Teile wie beispielsweise die Datenverarbeitung oder qualitätsrelevante Aktivitäten.
Wir benutzen alle den gleichen Begriff 'Prozess' und meinen doch Unterschiedliches. Diese Vielfalt verwirrt und erschwert die Analyse der Prozesse. Bevor Du startest, solltest Du Dich mit dem Geschäftsprozess befassen. Weil das so wichtig ist, habe ich das Wissen in meinem ersten Buch 'Geschäftsprozesse erkennen, verstehen und optimieren' zusammengefasst.
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Vier Phasen der Prozessanalyse
1. Prozesse identifizieren
Beginne mit der Identifikation der Geschäftsrozesse Deines Unternehmens. Wenn Dir das Prozessmodell klar ist, kannst Du aus den vorhandenen Unterlagen die Prozesse ableiten. Du erstellst eine Liste der Prozesse. Sie enthält die Prozesstitel und noch nicht, die Prozessausführung. Wie ein Prozess abgearbeitet wird, untersuchst Du später - zunächst reicht die Kenntnis, was es für Prozesse gibt.
2. Prozesse bewerten und priorisieren
Bevor Du Dir viel Arbeit mit der detaillierten Aufnahme der Prozessausführung machst, bewertest Du die Prozesse. Du stellst Dir für jeden Prozess die Frage: "Muss ich genau wissen, wie die Prozessbearbeitung heute funktioniert?".
Manchmal kannst Du die Frage mit 'Nein' beantworten. Du kennst Du schon einen besseren Bearbeitungsweg zum gleichen Prozessergebnis. Beispielsweise willst Du für einen Veranstaltungsservice den Verkauf von Tickets über eine Webseite anbieten, statt wie bisher Kataloge zu verschicken und über eine Hotline bestellen zu lassen.
In den meisten Fällen wirst Du jedoch noch nicht genau wissen, wie man es besser machen kann. Deshalb solltest Du Dich im nächsten Schritt mit der Prozessausführung beschäftigen.
Bei einem großen Prozess-Projekt ist die Priorisierung von Prozessen wichtig. Du musst entscheiden, in welcher Folge was abgearbeitet wird.
MEIN TIPP
Analysiere die Prozesse in chronologischer Folge, so wie diese durch die End-to-End Prozessketten laufen.
Prozesslandkarte erstellen - das ist das erste, was ich in meinen Prozess-Projekten zur unternehmensweiten Einführung von Prozessmanagement mache. Damit identifiziere ich die Geschäftsprozesse und ermittle die Prozessketten.
Das hat zwei schöne Nebeneffekte:
- Ich habe schnell ein vorzeigbares Ergebnis und
- eine gute Grundlage, um die Prozessanalyse zu kalkulieren.
Um einen Return on Investment zu erzielen, beginne ich die Prozessanalyse entweder bei einer besonders problematischen supportenden Prozesskette wie ‚Material bereitstellen‘ oder mit den wertschöpfenden Prozessketten, in denen erfahrungsgemäß die meisten Verbesserungspotentiale stecken.
3. Prozesse aufnehmen
Bei der Prozessaufnahme ermittelst Du zu jedem Prozess, mit welchen Prozessschritten das Prozessergebnis erarbeitet wird. Mögliche Methoden zur Prozessanalyse stelle ich Dir im nächsten Abschnitt vor.
4. Prozesse einheitlich, korrekt und vollständig darstellen
Bei der Prozessdarstellung geht es darum, ein realistisches Bild der Prozessabarbeitung zu bekommen.
Ein Prozess wird meist von mehreren Mitarbeiter:innen bearbeitet. Damit die Prozessbeschreibung einheitlich, korrekt und vollständig für alle wird, muss sie durch die Mitarbeiter:innen miteinander besprochen werden. In den Gesprächen werdet ihr feststellen, das es unterschiedliche Bearbeitungsvarianten von Person zu Person gibt und das der gleiche Begriff für den einen eine andere Bedeutung als für den anderen hat.
Damit eine Prozessbeschreibung einheitlich, korrekt und vollständig wird, sind mehrere Bearbeitungsschleifen notwendig. Mit jedem Durchlauf wird die Prozessbeschreibung weiter präzisiert und mit weiteren Daten angereichert. Beispielsweise können zu den Bearbeitungsschritten des ersten Durchlaufes noch die verwendete IT mit den erzeugten Daten nachgepflegt werden.
Die erste Version der Prozessbeschreibung ist schon ein Erkenntnisgewinn. Jedoch sollte die Prozessbeschreibung immer weiter präzisiert und um die Informationen zur Prozessausführung wie
- verwendete Regelwerke
- erzeugte Daten und eingesetzte IT
- erstellte Dokumente
- identifizierte Risiken
ergänzt werden.
Prozesse aktuell halten
Prozessaudits sind das geeignete Instrument, um Prozesse aktuell zu halten und sie stetig weiterzuentwickeln. Die ersten Prozessaudits sollten 3 - 6 Monaten nach der Inkraftsetzen der ersten Prozessbeschreibung durchgeführt werden.
In Prozessaudits nutzt Du ähnliche Instrumente der Prozessanalyse. Im Unterschied zur Prozessanalyse kennst Du den Ablauf und kannst ihn auf Einhaltung überprüfen.
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Wie gestalte ich eine Prozessanalyse?
Es gibt zwei wichtige Einflussfaktoren für die Gestaltung der Prozessanalyse.
Zum Einen geht es darum, wieviel zu tun ist:
- Geht es um Prozesse in einem bestimmten Bereich wie der Personalabteilung?
- Oder wollt Ihr die Prozesslandschaft des ganzen Unternehmens kennenlernen?
Generell gilt: Je größer das Vorhaben, desto besser muss es vorbereitet werden.
Der andere Faktor beeinflusst, wie nachhaltig die Prozessaufnahme sein muss:
- Sollst Du eine Prozessaufnahme im Vorfeld eines anderen Projektes machen?
- Braucht Ihr die Prozesse, um den Neubau eines Bürogebäudes zu planen oder ein IT-Tool einzuführen?
- Ist ein bestimmter Aspekt im Fokus, wie der in der IT-laufende Part der Prozesse?
- Oder wollt Ihr eine Prozessaufnahme durchführen, um Prozessmanagement als Managementsystem unternehmensweit zu etablieren?
Die Überlegungen zu Umfang und Nutzung des Ergebnisses werdenbei der Suche nach der geeigneten Methode für die Prozessanalyse oft außer Acht gelassen. So werden kleine Vorhaben viel zu aufwändig und große Prozess-Projekte nicht ausreichend vorbereitet.
Mein Tipp
Um die richtige Vorgehensweise zur Prozessanalyse herauszufinden, berücksichtige, ob es sich um ein kleines Vorhaben oder unternehmensweites Prozess-Projekt zur Einführung eines Prozessmanagement-Systems handelt.
Vorgehensweise Prozessanalyse für eine Abteilung
Du untersuchst die Arbeitsabläufe eines überschaubaren Personenkreises. Du sollst Dir ein Bild machen, wie es läuft, um ein aktuelles Problem zu behandeln. Du sollst beispielsweise die Prozesse der HR-Abteilung aufnehmen, um die Einführung eines neuen Tools vorzubereiten. Oder es läuft in der Reklamationsabteilung nicht gut, und Du sollst das Verbesserungspotentital herausfinden.
Auch bei diesem kleineren Vorhaben ist Vorbereitung wichtig. Es gilt das Ziel zu klären, zeitliche Ressourcen zu schaffen und die Beteiligten zu informieren und einzubeziehen. Du solltest wissen, wie Du die relevanten Prozesse identifizierst und wie Du sie dokumentierst.
Ich wende folgende Methoden zur Prozessanalyse an, die ich Dir später eingehender vorstelle:
- Unterlagenstudium und Interviews zur Identifikation
- Analyse am Arbeitsplatz und Interviews mit Mitarbeiter:innen zur Aufnahme der Prozesse
- Workshop zur Prozessdokumentation
Vorgehensweise unternehmensweite Prozessanalyse
Eine Prozessanalyse bringt dann am meisten Erkenntnisse, wenn ein vollständiges Bild der Prozesslandschaft erstellt wird. Es werden die Abhängigkeiten zwischen den Bereichen mit allen Schnittstellen sichtbar. Ein völlig neues Bild vom Unternehmen entsteht, dass die Zusammenarbeit entlang der Prozessketten zeigt.
Wenn sich Unternehmen für eine vollständige Analyse und das Management ihrer Geschäftsprozesse entscheidet, dann ist das ein großes Vorhaben. Das erfordert eine gute Vorbereitung und ein gute organisatorische und fachliche Projektleitung. Solche Projekte sind durch die schiere Masse an Prozessen und den hohen Grad der Komplexität sehr anspruchsvoll.
Ich habe gute Erfahrungen mit dieser Vorgehensweise zur Prozessanalyse:
- Identifiziere alle Prozesse und Prozessketten und stelle sie als Prozesslandkarte dar
- Schaffe die Voraussetzungen in einem Vorprojekt
- Beginne mit der Analyse der Prozessausführung.
Welche Prozessanalyse Methoden gibt es?
Klassische Prozessanalyse Methoden
Wenn wir Geschäftsprozesse analysieren, dann versuchen wir das zu verstehen, was wir tagtäglich an unserem Arbeitsplatz tun. Prozesse sind von uns Menschen geprägt, wie wir unsere Aufgaben abarbeiten. Klassische Methoden setzen daher auf die Interaktion mit dem handelnden Part, dem Mitarbeitenden.
Häufig eingesetzt werden:
- Interviews
- Workshops
- Fragebogen
- Arbeitsplatzanalyse
Interviews
Interviews sind Gespräche, die mit Vorgesetzten oder Mitarbeiter:innen geführt werden.
Ich mache immer Interviews am Arbeitsplatz. Damit vermeide ich Missverständnisse und kann mir ohne viel Aufwand ein realistisches Bild der Schliderungen machen.
Bevor das Gespräch terminiert wird, beschäftige ich mich mit den Prozessen der Abteilung. Ich identifiziere auf Basis meines Giersberg®-Prozessmodells, welche Prozesse es dort gibt. So kann sich die interviewte Person gut auf Thema einstellen, und wir können gezielt die Prozessausführung aufnehmen. Also uns darauf konzentrieren, mit welchen Prozessschritten und mit welcher IT, nach welchen Vorgaben der Prozess abgearbeitet wird.
Workshops
Workshops sind eine Universalwaffe für die Gestaltung des Prozessmanagements.
Ihre Stärke entfalten Workshops durch Zeit und Raum zum Austausch der Mitarbeiter:innen über ihre Prozesse. Ich erziele gute Ergebnisse, wenn die zu besprechenden Inhalte im Vorfeld bekannt sind. Meist führe ich 2-4 Stunden Workshops zu 12 Prozessen durch, die ich mir im Vorfeld angeschaut habe. So vermeide ich, dass die Workshops zur Prozessanalyse in endlosen Disskussionen mit wenig Erkenntnissen ersticken.
Workshops brauchen eine rechtzeitige Vorbereitung. Die vollen Kalender der beteiligten Personen erlauben oft erst ein Termin in x Wochen.
Fragebogen
Der Einsatz von Fragebögen ist eine Methode zur Prozessanalyse, die sich zur strukturierten Abfrage eignet. Sie bringt ein gutes Ergebnis, wenn sie zur quantitativen Analyse von Vorgängen, Benutzung von IT oder Dokumenten eingesetzt wird.
Die Qualität des Ergebnisses wird durch die Fragen wesentlich beeinflusst. Die Auswahl der Fragen und ggf. der Antwortmöglichkeiten begrenzen die Informationen und bringen immer die Sicht des Erstellenden wesentlich ein. Zudem ist die Vor- und Nachbereitung recht aufwändig. Ich habe diese Prozessanalyse-Methode daher nur selten eingesetzt.
Arbeitsplatzanalyse
Wie der Name sagt, geht es um das Verständnis, was an einem Arbeitsplatz passiert. Es geht zunächst um eine Beobachtung des Geschehens. Wenn Erkenntnisse vorliegen, werden auch Interviews geführt.
Wie Du schon heraushörst: ich setzte Arbeitsplatzanalysen ein.
Heute ist kein Arbeitsplatz wie ein anderer. An dem einem Arbeitsplatz arbeitet eine Mitarbeiterin in Teilzeit im Prozess 1. An einem anderen Arbeitsplatz der Abteilung arbeitet ein Mitarbeiter in Vollzeit auch im Prozess 1 und zusätzlich noch als Gefahrengutbeauftragter. Der nächste Mitarbeitende mit der gleichen Stellenbezeichnung hat Prozess 1 und 2 und ist noch SAP-Key-User ...
Diese Vielfalt verwirrt. Daher ist es so wichtig, dass wir uns darüber im Klaren sind: Über welche Prozesse unterhalten wir uns jetzt? Genau diese Frage ist auch für Process Mining Projekte entscheidend.
Technische Methode zur Prozessanalyse
Process Mining
Process Mining erfordert IT-Tools, die Daten auslesen und visuell aufbereiten können. Es wird eingesetzt, um aus ERP-Systemen wie SAP oder CRM-Systemen wie Salesforce Prozesse anhand der Datenspur nachvollziehen zu können.
Dazu werden Transaktionsdaten zu zeitlichen Verläufen zusammengefasst und visuell aufbereitet. Es entstehen Spaghetti-Diagramme. Ein dickeres Bündel zeigt den Hauptweg, dünne Linien zeigen andere Bearbeitungspfade.
Dieses Bild gilt es zu verstehen. Das gelingt natürlich dann am besten, wenn man weiß, wie der Prozessverlauf ist. Also wenn man bereits den Geschäftsprozess in einem Ablaufdiagramm dokumentiert hat. Dann kann man die Transaktionsdaten leichter den richtigen Prozessschritten zuordnen.
Dennoch bleibt das Verstehen auf der Suche nach einem korrekten Bild der gelebten Realität eine Herausforderung.
Process Mining kann nur die auswertbaren Daten zeigen. Es gilt zu berücksichtigen, was das Bild nicht zeigt. Zum einen sind es Teile, die mangels Datenqualität nicht verwendet werden können, und zum anderen sind es die von Menschen durchgeführten Prozessschritte ohne IT-Spur.
Der Name Process Mining assoziiert den Abbau von Prozessen wie Gold. Ich finde den Namen nicht passend. Nicht das Finden von Prozessen ist die große Stärke von Process Mining, sondern die Messung und Steuerung der Prozesse in Echtzeit.
Prozesse mit KI analysieren
Mit dem Begriff KI (künstlicher Intelligenz) verbinden wir derzeit inbesondere den Einsatz von großen Sprachmodellen wie ChatGPT, Gemini oder Bart. Der Logik folgend, können diese KI-Tools gut für die Auswertung und Generierung von Texten eingesetzt werden.
Welche Prozesse hat Dein Unternehmen verbal beschrieben? Du kennst sicher einige, die in Arbeitsanweisungen, Betriebsanleitungen oder auch Meetingprotokollen stecken. Diese Dokumente kannst Du gut mit der KI auswerten und zusammenfassen lassen.
Die Herausforderung für Dich und Dein Unternehmen besteht darin, die Prozesse nach Detaillierungsgraden getrennt zu betrachten und die Form zu überdenken, wie Ihr diese Informationen den Mitarbeiter:innen zur Verfügung stellt.
Welches Tool zur Prozessanalyse verwenden?
Manche - in der IT vorhandenen - Daten können mit Process Mining ausgelesen und visualisiert werden. Menschliche Aktivitäten können mit Work API's nachvollzogen werden.
Weder Process Mining noch Work API's ersetzen die klassische Methode der Prozessdarstellung, sie ergänzen sie. Die Prozessdarstellung in Form von Prozessbeschreibungen sind die Basis, um einen Geschäftsprozess zu verstehen. Mit den technischen Systemen kann die IT-Spur der Prozessausführung nachvollzogen und die Prozessbeschreibung konkretisiert werden.
Besonders gut verstehen wir Prozesse, wenn wir visuelle Ablaufdarstellungen nutzen und dafür entwickelte Modellierungsprachen wie BPMN oder EPK nutzen. Diese Funktionalität wird von BPM-Tools (Business-Process-Management-Tools) zur Verfügung gestellt. Die Palette dieser Tools ist lang.
FAZIT
Wie Du bei der Prozessanalyse vorgehst und welche Methoden Du anwendest, solltest Du vom Umfang Deines Vorhabens abhängig machen. Unternehmensweite Prozessoptimierungen erzielen eine hohe Wirksamkeit, wenn sie als ein Prozess-Projekt gemanagt werden.
Die Prozessanalyse findet in 4 Phasen statt. In kleineren Vorhaben kann die Identifikation, die Prozessaufnahme und Prozessdokumentation relativ schnell in Interviews und Workshops erfolgen. Bei unternehmensweiten Prozessprojekten ist die Vorbereitung der Prozessanalyse in einem Vorprojekt notwendig.
Nicht die Methode zur Prozessanalyse, sondern der Blick für das eigentliche Ziel sind ausschlaggebend. Die Prozessanalyse ist dann erfolgreich, wenn sie in die Prozessoptimierung überleiten konnte.
Möchtest Du Dein Vorhaben mit mir besprechen?
Faq
Wenn Du nur ein paar Informationen für eine Momentaufnahme benötigst, um beispielsweise eine neue IT auszuwählen, dann ist eine Prozessbeschreibung mit den wesentlichen Bearbeitungsschritten und den verarbeiteten Daten sinnvoll.
Möchte Dein Unternehmen ein nachhaltiges System ist vollständiges, korrektes und einheitliches Bild Eurer Prozesse notwendig.
Wenn Du bemerkenswerte Erfolge möchtest, solltest Du bei der Prozesskette beginnen, die am meisten Einfluss auf die ggf. neue Strategie Deines Unternehmens hat. Das werden die wertschöpfenden Prozessketten sein.
Manchmal ist es auch sinnvoll, mit besonders problematischen Prozessketten zu beginnen, um hier schnell Abhilfe zu schaffen.