Buchrezension: Digital Disruption – Kurt Matzler

Aspekt

Wertung

Themenschwerpunkt

Digitalisierung

Wertung

Verständlichkeit

Lesefreude

Zitate, Quellenangaben

Erkenntnisgewinn

Besonderes Plus

schöne Praxisbeispiele und Anekdoten

Warum wir in Geschäftslogiken denken müssen

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Dieses Buch beantwortet die Frage: "Was bedeutet die Digitalisierung für Unternehmen? Was ist zu tun?". Es macht klar, warum Unternehmen sich jetzt neu orientieren sollten.

Das Buch steigt mit einer witzigen Anekdote zur Erklärung der digitalen Disruption ein: "Der holländische Schachmeister Jan Hein Donner wurde einmal gefragt, was denn seine Strategie wäre, wenn er gegen IBM Deep Blue antreten müsste (1996 wurde Gary Kasparov von IBM Deep Blue geschlagen). Er dachte kurz nach und sagte: „Ich würde einen Hammer mitbringen …“."

Im ersten Teil des Buches wird das Verständnis für den digitalen Wandel aufgebaut. Dieser betrifft die Ebenen

  • Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen 
  • Digitalisierung von Prozessen und Entscheidungen
  • Digitalisierung von Geschäftsmodellen

Die Autoren schildern, warum die digitale Transformation die Unternehmen verändert. Sie zeigen sieben Muster auf, wie das geschieht. Solide und "wasserdicht" erklären sie jedes einzelne Muster.


Das Kapitel 4 trägt den Titel "Warum Industrie 4.0 nicht reichen wird". Hier wird eines unserer Hauptprobleme benannt und knallhart mit den Innovationslogiken des Harvard-Professors Clayton Christensen belegt:

Das deutsche Verständnis von Industrie 4.0 bleibt auf der Ebene der evolutionären Innovation. Es gibt ständig bessere Automodelle, was uns zum Kauf eines Neuen bewegt. Wir erstetzen alt gegen neu.

Und wir verstehen unter Industrie 4.0 Effizienzinnovation. Also Innovationen bei dernen wir weniger Ressourcen für das gleiche Ergebnis verbrauchen. 

Das amerikanische Verständnis von IoT - Internet of Things dagegen geht á la 'Think big' noch einen Schritt weiter: Hier geht es um markterschaffende Innovationen, welche Arbeitsplätze generieren und Wachstum erzeugen.


Für diese überlebenswichtigen markterschaffende Innovationen geben die Autoren den wertvollen Tipp mit, in Geschäftslogiken zu denken. Sie machen Mut,  die großartigen Chancen der Digitalisierung  zu erkennen.

Das ist mein Lieblingskapitel. Es bringt auf den Punkt, was ich in meinem bisherigen Berufs- und Studentenleben viel zu wenig gehört, gelesen und beachtet habe: Wie man ein erfolgreiches Business aufbaut - und zwar mit digitaler Logik.


Das letzte Kapitel widmet sich dem Führungsverständnis. Hier enttäuscht das Buch. Es werden allgemeine Empfehlungen gegeben, wie das die Menschen unabhängig von Status und Abteilungszugehörigkeit arbeiten sollten. Die  gesamte Palette an hervorragender Literatur zur Selbstorganisation und agilen Methoden hat es wohl noch nicht auf die Leseliste der Autoren geschafft.


Fazit

Das aber schmälert dem Gesamteindruck nur ein bisschen. Ich habe nicht erwartet, dass die neue Unternehmensführung erklärt wird. Viel wichtiger finde ich, dass die technologische Entwicklung in Zusammenhang mit der Geschäftslogik dargestellt wird.

Ich nehme mit:

Diese neue digitale Geschäftslogik gilt es zu erkennen und zu verstehen!

Ich empfehle dieses Buch jedem Vorstand und Geschäftsführer sehr!